Shagya Araber
Der Shagya-Araber ist eine edle und leistungsfähige Pferderasse, die ursprünglich im 19. Jahrhundert im österreichisch-ungarischen Reich gezüchtet wurde. Benannt ist die Rasse nach dem arabischen Hengst „Shagya“, der maßgeblich zur Gründungslinie beitrug.
Steckbrief
Zuchtgeschichte
Die Ursprünge der Rasse der Shagya – Araber liegt im Vollblutaraber. Diese Pferde stammen von der Arabischen Halbinsel und erreichten von dort zuerst Europa und daraufhin die ganze Welt. Ein Nachteil der ursprünglichen Vollblutaraber war ihre eher zierliche und wenig kräftige Statur, die sie für bestimmte Einsatzzwecke ungeeignet machte. Im 19. Jahrhundert wurde daher eine neue Linie innerhalb der Araberzucht entwickelt. Ziel war es, ein robusteres und gleichzeitig schnelles Reitpferd zu züchten. In der väterlichen Linie kamen weiterhin ausschließlich Vollblutaraber zum Einsatz, während in der mütterlichen Linie gezielt Fremdblut eingekreuzt wurde, um die gewünschten Eigenschaften zu verbessern.
Zucht
Mittlerweile wird der Shagya-Araber als eigenständige Rasse mit einem geschlossenen Zuchtbuch anerkannt. Die Zucht erfolgt in Reinzucht, und die nationalen Zuchtverbände führen jeweils eigene, geschlossene Zuchtbücher. Zur Veredelung innerhalb der Rasse sind ausschließlich ausgewählte Vollblutaraber zugelassen.
Exterieur (Aussehen)
Der Shagya-Araber weist rassetypisch einen ausdrucksstarken Kopf mit großen Augen und klar gezeichneten Gesichtszügen auf. Das Fundament ist stabil und korrekt, der Körperbau harmonisch und funktional. Im Unterschied zum Arabischen Vollblut tritt der sogenannte Hechtkopf beim Shagya-Araber nur selten auf; stattdessen zeigt sich meist ein gerades oder leicht konkaves Profil.
Der Hals ist lang, gut angesetzt und leicht gewölbt, der Widerrist ausgeprägt und weit in den Rücken hineinreichend. Der Rücken ist mittellang, gut bemuskelt und geht in eine eher lange, leicht abfallende Kruppe über. Der Schweif ist hoch angesetzt und wird häufig in typischer Araberhaltung getragen.
Wie bei Arabischen Vollblütern weisen viele Shagya-Araber eine reduzierte Wirbelanzahl auf. Häufig haben Shagya – Araber 17 anstatt 18 Rippen, 5 anstatt 6 Lendenwirbel und 15 Schweifwirbel anstatt 16 bis 18. Diese Besonderheit im Gebäude dieser Pferde trägt zu einem kompakten und geschlossenen Gesamtbild bei.
Interieur (Charakter)
Shagya – Araber sind unkompliziert, leistungsfähig und nervenstark. Zu Beginn war das Zuchtziel militärisch geprägt, die Pferde sollten umgänglich, ausgeglichen und Leistungsbereit sein.
Des Weiteren sind die Shagya – Araber wie auch andere Araberlinien für ihren freundlichen ehrlichen und menschenbezogenen Charakter aus.
Erbkrankheiten
Auffällig bei den Shagya – Arabern ist die harmlose, aber auffällige fortschreitende Depigmentierung der Haut und des Fells im Beriech der Augenlieder und am Maul.
Weitere Erbkrankheiten die bei den Shagya – Arabern von Bedeutung ist sind:
- Cerebelläre Abiotrophie
- Severe Combined Immunodeficiency (Schwere kombinierte Immundefizienz)
- Occipital Atlanto-Axial Malformation (OAAM)