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Fellfarben Pferd

Entstehung der Farben

Welche Fellfarbe ein Pferd hat, wird schon während der Entwicklung des Embryos im Mutterleib festgelegt. Die Anweisungen dafür liegen in den Genen verschlüsselt. Die Fellfarbe wird von vielen Genen bestimmt, die sich gegenseitig beeinflussen. Aktuell sind 11 verschiedene Gene bekannt. Diese Gene sind in verschiedenen Entwicklungsstadien aktiv und lösen unterschiedliche Aktionen aus. Abweichungen/Mutationen hiervon führen zu der Vielfalt in den Fellfarben, die wir heute kennen.

Ablauf der Fellfarbenentwicklung

und die Auswirkungen von Abweichungen

 

  • Pigment: Farbstoff (Eumelanin = dunkel und Phäomelanin = hell/"rötlich")
  • Melanozyt: Pigment produzierende Zelle in Haut und Haaren

Die Grundfarben: Fuchs, Rappe und Brauner

Hautzellen produzieren zwei verschiedene Pigmente: Eumelanin (dunkel) und Phäomelanin (hell/"rötlich"). Die Menge und das Verhältnis der Pigmente, die in das Haar eingelagert werden, bestimmen die Fellfarbe.

Produktion und Transport der Pigmente werden bei Pferden durch zwei verschiedene Gene reguliert: Einerseits das sogenannte Extension-Gen (E) und andererseits das Agouti-Gen (A).

Das Extension-Gen (E) ist für die Produktion des dunklen Farbpigments Eumelanin verantwortlich. Dabei spielt es keine Rolle, ob beide Allele des Gens (EE), oder nur ein Allel (Ee) funktional sind. Sind jedoch beide Allele mutiert und dadurch nicht funktional (ee), so sind die Melanozyten nicht in der Lage, das dunkle Farbpigment zu produzieren und es wird nur das helle Farbpigment (Phäomelanin) produziert. In diesem Fall besitzt das Pferd die Farbe „Fuchs“.

Das Agouti-Gen (A) ist für den Transport des Eumelanins zuständig. In Pferden mit der Grundarbe „Brauner“ ist das Agouti-Gen immer aktiv, unabhängig davon, ob das Pferd eine (Aa) oder zwei Kopien (AA) besitzt. Das Agouti-Gen beschränkt das Eumelanin auf Mähne, Schweif, Kopf, Ohren und Gliedmaßen. Sind beide Kopien des Gens inaktiv (aa), wird das dunkle Pigment über das gesamte Fell verteilt und das Pferd ist ein „Rappe“.

Variationen der Grundfarben

Diese Grundfarben können durch viele weitere Faktoren beeinflusst und verändert werden.

 

Allerdings ist die Farbgebung bei Pferden immer noch nicht gänzlich aufgeklärt. So ist zum Beispiel noch unklar, wie die verschiedenen Brauntöne zustande kommen und ob oder wie sehr äußere Faktoren die Fellfarbe bestimmen.

Aufhellungsfaktoren:

Hier produzieren die Melanozyten weniger Pigmente oder weniger Pigment wird in die Haare eingelagert.

Dazu zählen z.B. die Farben: Champagne, Cream, Mushroom, Pearl, Windfarben (Silver).

 

 

Ein Sonderfall ist die Farbe Falbe:

Falbe ist die ursprüngliche Färbung aller Pferde („Wildtyp“) und ist ebenfalls eine Aufhellung der jeweiligen Grundfarbe in Kombination mit „Wildzeichnungen“ durch weniger Produktion von Pigmenten. Die kräftigen Grundfarben ohne Wildfarbigkeitszeichen entstanden durch eine Mutation im Falbgen.

Scheckenmuster:

Hier liegen Veränderungen bei der Migration der Vorläuferzellen der Melanozyten zu ihrem Bestimmungsort vor. Diese gelangen nicht oder nur zum Teil an ihren Bestimmungsort (Haut/Haare). An Körperpartien, wo diese nicht hingelangen, ist die Haut rosa/hell und das Fell weiß.

 

Dazu zählen z. B. die Muster: Tigerschecke & PATN1, Frame Overo, Splashed White und die Mutationen des KIT-Gens mit den Mustern Tobiano, Sabino und White Spotting.

Schimmel:

Hier haben die Melanozyten eine verringerte Lebensdauer und sterben nach und nach ab. Das Pferd wird mit farbigen Haaren beliebiger Grundfarbe geboren und wird erst grau und später weiß, da neue Haare durch den Verlust der Melanozyten kein Pigment mehr enthalten.

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