Glanzmann-Thrombasthenie (GT Pferd)
Glanzmann-Thrombasthenie (GT) ist eine Blutgerinnungsstörung beim Pferd und verursacht immer wiederkehrendes Nasenbluten und häufige sonstige Blutungen. Verursacht wird dies durch eine Funktionsstörung der Blutplättchen (Thrombozyten).
DNA-Test: Zur Zeit nicht verfügbar (Kontaktieren Sie uns für weitere Informationen).
Symptome
- Immer wiederkehrendes Nasenbluten
- Häufige sonstige Blutungen
Allgemeine Information
- Funktionsstörung der Blutplättchen (Thrombozyten) → mangelndes Verklumpen bei Verletzungen.
- Hohe Blutungsneigung.
Beteiligtes Gen | DNA-Test
Dieser Mutationstest zeigt die Veränderung eines einzelnen Basenpaares (in Englischem Vollblut, Oldenburgern und Quarter Horses) und die Deletion von 10 Basenpaaren (in Peruvian Paso und Quarter Horses) im ITGA2B Gen an.
Genotyp und Laborbefund
Erbgang: autosomal-rezessiv
→ Die Krankheit tritt nur auf, wenn beide Kopien des Gens (gt/gt) von der Mutation betroffen sind. Pferde, die nur eine Kopie der auslösenden Mutation haben (N/gt) sind klinisch gesunde Trägertiere.
→ Es gibt zwei verschiedene Mutationen, die GT auslösen (gt1 und gt2). Pferde können beide Mutationen gleichzeitig haben, daher prüft dieser Test beide Mutationen.
Genotyp
N/N = genetisch normal
Das Pferd besitzt keine Anlagen für GT und kann diese somit nicht an die Nachkommen weitergeben.
N/gt1 = ein Träger
Das Pferd ist klinisch gesund. Die auslösende Mutation wird zu 50% an die Nachkommen weitergegeben.
N/gt2 = ein Träger
Das Pferd ist klinisch gesund. Die auslösende Mutation wird zu 50% an die Nachkommen weitergegeben.
gt1/gt1 = betroffen
Die auslösende Mutation wird zu 100% an die Nachkommen weitergegeben. Alle Nachkommen sind Träger (N/gt1).
gt2/gt2 = betroffen
Die auslösende Mutation wird zu 100% an die Nachkommen weitergegeben. Alle Nachkommen sind Träger (N/gt2).
gt1/gt2 = betroffen
Die auslösende Mutation wird zu 100% an die Nachkommen weitergegeben. Alle Nachkommen sind Träger (N/gt1 oder N/gt2).
Empfehlungen für die Zucht
- Trägertiere können mit normalen Tieren verpaart werden (N/gt x N/N). Bevor mit den Nachkommen gezüchtet wird, sollte getestet werden, ob diese normal oder Trägertiere sind.
- Die Verpaarung von zwei Trägertieren (N/gt x N/gt) sollte vermieden werden, da eine Wahrscheinlichkeit von 25% besteht, dass die Nachkommen betroffen sind.
- Betroffene Tiere (gt1/gt1, gt2/gt2 oder gt1/gt2) sollten von der Zucht ausgeschlossen werden.
Literatur
Sanz, MG., Wills, TB., Christopherson, P., Hines, MT.: Glanzmann thrombasthenia in a 17-year-old Peruvian Paso mare. Vet Clin Pathol 40:48-51, 2011. Pubmed reference: 21291483. DOI: 10.1111/j.1939-165X.2011.00289.x.
Christopherson, PW., van Santen, VL., Livesey, L., Boudreaux, MK.: A 10-base-pair deletion in the gene encoding platelet glycoprotein IIb associated with Glanzmann thrombasthenia in a horse. J Vet Intern Med 21:196-8, 2007. Pubmed reference: 17338169.
Macieira, S., Rivard, G.E., Champagne, J., Lavoie, J.P., Bédard, C.: Glanzmann thrombasthenia in an Oldenbourg filly. Vet Clin Pathol 36:204-8, 2007. Pubmed reference: 17523098.
Christopherson, PW., Insalaco, TA., van Santen, VL., Livesey, L., Bourne, C., Boudreaux, MK.: Characterization of the cDNA Encoding alphaIIb and beta3 in normal horses and two horses with Glanzmann thrombasthenia. Vet Pathol 43:78-82, 2006. Pubmed reference: 16407493. DOI: 10.1354/vp.43-1-78.
Weitere Informationen sind auf der Webseite: Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.