Neuronale Ceroid Lipofuszinose 4a (NCL4a Hund)
Neuronale Ceroid Lipofuszinose 4a (NCL4a) ist eine Stoffwechsel bedingte, neurodegenerative Erkrankung, die durch eine Veränderung eines einzelnen Basenpaares im Exon 2 des ARSG Gens verursacht wird. Der Abfallstoff des Zellstoffwechsels Ceroid-Lipofuszin wird in den Zellen gespeichert und nicht weiter abgebaut. Dieser lagert sich in den Nervenzellen von Retina und Gehirn an. Betroffene Tiere zeigen daher Symptome wie Sehstörungen, Gleichgewichtsstörungen und später komplett orientierungsloses Verhalten und körperliche Degeneration.
Die Krankheit kommt beim American Staffordshire Terrier vor. Sie wird autosomal-rezessiv vererbt.
Synonym: Lysosomal storage disease, Cerebellar cortical abiotrophy
Symptome
- Sehstörungen
- Erblindung
- Gleichgewichtsstörungen
- Gekrümmte Haltung
- Verhaltensänderung
- Orientierungsloses Verhalten
- Körperliche Degeneration
Allgemeine Information
- Neuronale Ceroid Lipofuszinose 4a (NCL4a) ist eine Stoffwechsel bedingte, neurodegenerative Erkrankung.
- Der Abfallstoff des Zellstoffwechsels Ceroid-Lipofuszin wird in den Zellen gespeichert und nicht weiter abgebaut.
- Dies führt zu Ablagerung von Ceroid-Lipofuszin in Gehirn und Retina.
- Die Funktion der Nervenzellen wird dadurch schwer geschädigt.
- Im Alter von Alter von 3-5 Jahren treten erste Störungen auf, das Gehirn ist wenig später immer mehr betroffen.
- NCL4a kann nicht behandelt werden, betroffene Tiere werden 1-4 Jahre nach der Diagnose eingeschläfert.
Beteiligtes Gen | DNA-Test
Dieser Mutationstest detektiert eine Veränderung eines einzelnen Basenpaares (c.296G>A) im Exon 2 des ARSG Gens.
Genotyp und Laborbefund
Erbgang: autosomal-rezessiv
→ Die Krankheit tritt nur auf, wenn beide Allele des Gens von der Mutation betroffen sind (ncl4/ncl4). Hunde, die nur ein Allel mit der auslösenden Mutation haben (N/ncl4), sind klinisch gesunde Trägertiere.
Genotypen:
N/N = genetisch normal
Der Hund besitzt keine Anlagen für den NCL 4a und kann diese somit nicht an die Nachkommen weitergeben.
N/ncl4 = ein Träger
Der Hund ist ein klinisch gesunder Träger. Die Variation wird zu 50% an die Nachkommen weitergegeben, welche ebenfalls Träger sind.
ncl4/ncl4= betroffen
Die Variation wird zu 100% an die Nachkommen weitergegeben. Die Tiere erreichen die Zuchtreife häufig nicht.
Empfehlungen für die Zucht
- Trägertiere können mit normalen Tieren verpaart werden (N/ncl4 x N/N). Bevor die Nachkommen in der Zucht eingesetzt werden, sollte getestet werden, ob diese normal oder Trägertiere sind.
- Die Verpaarung von zwei Trägertieren (N/ncl4 x N/ncl4) sollte vermieden werden, da eine Wahrscheinlichkeit von 25% besteht, dass die Nachkommen betroffen sind.
- Betroffene Tiere (ncl4/ncl4) sollten, falls sie das Zuchtalter erreichen, von der Zucht ausgeschlossen werden.
Literatur
Abitbol, M., Thibaud, J.L., Olby, N.J., Hitte, C., Puech, J.P., Maurer, M., Pilot-Storck, F., Hédan, B., Dréano, S., Brahimi, S., Delattre, D., André, C., Gray, F., Delisle, F., Caillaud, C., Bernex, F., Panthier, J.J., Aubin-Houzelstein, G., Blot, S., Tiret, L.: A canine Arylsulfatase G (ARSG) mutation leading to a sulfatase deficiency is associated with neuronal ceroid lipofuscinosis. Proc Natl Acad Sci U S A 107:14775-80, 2010. Pubmed reference: 20679209. Doi: 10.1073/pnas.0914206107.
Weitere Informationen sind auf der Webseite Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.