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Friese

Das Friesenpferd ist eine Pferderasse aus der niederländischen Provinz Friesland. Es gehört zu den Barockpferden und zeichnet sich durch ein kräftiges Gebäude, schwarze Fellfarbe, üppiges Langhaar und ausdrucksstarke Bewegungen aus. Friesen sind gutmütig, intelligent und werden vor allem in der klassischen Reitkunst, bei Shows und als Kutschpferde eingesetzt. Im 19. Jahrhundert erlebte die Friesenpopulation einen dramatischen Rückgang, woraufhin der Bestand durch gezielte Reinzucht der verbliebenen Tiere wieder stabilisiert wurde. 

Steckbrief

Herkunft: Friesland, Niederlande

Typ: Warmblut

Farbe: Rappen

Gewicht: 500 bis 750 kg

Stockmaß: 155 bis 175 cm

Disziplin: Reitpferd (Dressur), Fahrpferd, Showpferd

Zuchtgeschichte

Der Ursprung der Friesenpferde liegt in der niederländischen Küstenprovinz Friesland. Zu Zeiten der Römer lebten dort Pferde, die dem Friesentyp zugeordnet werden konnten. Die damaligen Pferde wurden als Arbeits- und Reittier genutzt. Der moderne Friese entstand im 16. und 17. Jahrhundert. Als die Spanier die Niederlande besetzt hat brachten diese ihre temperamentvollen, iberischen Pferderassen mit. Durch die Einkreuzung dieser Pferde entstand das Pferd das heute als Friese bekannt ist. 

Zucht:

Im Laufe des 19. Jahrhunderts verringerte sich die Zahl an Friesenpferden so stark, sodass im Jahr 1913 nur noch drei Hengste geblieben sind. Daraufhin wurde der geringe Bestand durch Reinzucht der verbliebenen Population vergrößert.

Im Jahr 1879 wurde das Zuchtbuch der Friesenpferde geschlossen.

Aufgrund der kleinen Population ist Inzucht bei Friesen immer wieder ein Thema. Heutzutage ist der Inzuchtfaktor bei Friesen nur noch gering wird aber bei allen ins Zuchtbuch eingetragenen Friesen vermerkt. 

Exterieur (Aussehen)

Friesen fallen vor allem durch ihre stattliche Erscheinung auf. Der Körperbau der Friesen ist kräftig, kompakt und rechteckig mit einem breiten, muskulösen Rücken sowie einer breiten Brust, einem kräftigen Halsansatz und einer starken Hinterhand. 

Friesen sind bekannt für ihr tiefschwarzes Fell. In der Zucht sind ausschließlich Rappen erwünscht, ab und zu kommen Schattierungen vor. Abzeichen sind im Zuchtziel unerwünscht nur bei Stuten wird ein keiner Stern auf der Stirn toleriert. 

Bei Friesen wird in drei unterschiedlichen Schwarztönen unterschieden:

  • Glanzrappen
  • Winterrappen
  • Mattschwarze Pferde

Interieur (Charakter)

Ein Friese zeichnet sich durch sein unkompliziertes und nervenstarkes Wesen aus. Friesen sind freundlich, menschenbezogen, sanftmütig und intelligent.

Erbkrankheiten

Bei Friesen ist durch die Zuchtgeschichte immer wieder der Inzuchtfaktor eine Rolle. Da häufig eng miteinander verwandte Pferde miteinander verpaart wurden. Aus diesem Grund wird bei jedem Friesen der Inzuchtfaktur mit angegeben. 

Die häufigsten Erbkrankheiten bei Friesenpferden sind:

  • Zwergwuchs
  • Hydrocephalie
  • Megaösophagus
  • Aortenruptur
  • Primäre Magenruptur
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