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Forschung

Die Forschungsarbeiten zu erblichen Formen der Belastungsmyopathie starteten schon früh, und wurden genutzt um die dafür verantwortlichen Gene zu identifizieren.

In einem dieser Projekte war in Biopsien eine charakteristische Ansammlung von Glykogen (engl. Polysacharid) beobachtet worden. Die davon betroffenen Tiere hatten eine Mutation im GYS1-Gen, welches das Enzym Glykogensynthese codiert. Die dadurch hervorgerufene Belastungsmyopathie wurde als Polysaccharid-Storage Myopathy Type 1 (PSSM1) bezeichnet.

 

Große Verwirrung ist entstanden, weil in der Folgezeit klar wurde, dass es viele symptomatische Pferde mit Symptomen einer Belastungsmyopathie gibt, welche die GYS1-Mutation nicht aufwiesen. Diese Tiere galten als PSSM2-Tiere zu denen es die beteiligten Mutationen noch zu finden galt.

 

EquiSeq konnte weitere Mutationen, die zu den Symptomen einer Belastungsmyopathie führen können, identifizieren. Diese wurden unter der Bezeichnung “PSSM2” kommuniziert und als PSSM2 6-Varianten-Test angeboten, obwohl der Wirkmechanismus nicht zu einer PSSM führt.

Um diese Verwirrung zu bereinigen haben EquiSeq und generatio die Nomenklatur den tatsächlich gegebenen Mechanismen angepasst:

Der Begriff PSSM2-Erkrankung wird ausschließlich für die Formen der Belastungsmyopathie verwendet bei denen:

  1. ein Biopsiebefund, die für eine PSSM2 charakteristische Störung der Glykogenspeicherung zeigt und

  2. die GYS1-Mutation nicht vorliegt.

 

Die durch die EquiSeq-Varianten (P2, P3, P4, P8, Px, K1) verusachte Form der Belastunsmyopathie erhält den Namen Muskel-Integritäts-Myopathie (Muscle-Integrity-Myopathy, MIM).

Mit dieser Neuklassifizierung wird klar, warum die MIM-Varianten nicht mit betroffenen “PSSM2-Pferden” korrelieren, die durch Muskelbiopsie diagnostiziert wurden - MIM-Pferde haben keine Defekte in der Glykogenspeicherung.

 

Die korrekte Nomenklatur verdeutlich auch warum die Kontrollgruppen in den bisher zu PSSM2 veröffentlichten Studien nicht mit dem Vorkommen von MIM-Varianten übereinstimmen können. Die Kontrollen wurden nur unter dem Aspekt des Biopsiebefundes zusammengestellt:

positiv in der Biopsie = PSSM2 betroffen

negativ in der Biopsie = kein PSSM2.

Die tatsächliche klinische Symptomatik oder das Alter eines Tieres wurden nicht berücksichtigt.