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MDR1-Gentest für Arzneimittelunverträglichkeit bei Hunden

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13.08.2025

Eine Mutation im ABCB1-Gen führt zu einer erhöhten Empfindlichkeit (Mult-Drug-Resistence', MDR) gegenüber bestimmten Medikamenten und kann bei den davon betroffenen Hunden schwerwiegende Vergiftungen hervorrufen. Mit dem Gentest auf die ‘Multi-Drug-Resistence 1’ (MDR1) können Sie feststellen, ob Ihr Hund Träger der hier ursächlichen ABCB1-Genmutation ist.  Der Defekt gilt als autosomal-rezessiv vererbt, doch zeigen auch mischerbige Tiere schon eine erhöhte Empfindlichkeit bei bestimmten Medikamenten. 

Was ist der MDR1-Gendefekt?

Bei Hunden mit einem MDR1-Gendefekt kommt es zu einem vermehrten Übertritt bestimmter Arzneistoffe in das zentrale Nervensystem. Dies führt dazu, dass Medikamente wie Ivermectin, Doramectin, Moxidectin oder Loperamid sich anreichern und neurotoxisch wirken. Die Folge sind schwere Vergiftungserscheinungen nach der Gabe dieser Arzneimittel. Die Wirksamkeit weiterer  Medikamente kann durch den Defekt eingeschränkt sein.

Symptome des MDR1-Gendefekts:

  • Vergiftungserscheinungen (Zittern, Koordinationsstörungen, Erbrechen, Krämpfe) nach der Einnahme bestimmter Medikamente
  • Ausbleibende Wirksamkeit von Medikamenten

Warum ist ein Gentest wichtig?

Ein einfacher MDR1-Gentest kann Klarheit darüber verschaffen, ob Ihr Hund von dieser genetischen Erkrankung betroffen ist. Mit diesem Wissen können Sie und Ihr Tierarzt die Medikamentengabe genau anpassen und das Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen minimieren. Besonders bei Rassen, bei denen der für MDR1 ursächliche Gendefekt häufig vorkommt, ist der Test eine wertvolle Vorsorgemaßnahme.

Für welche Hunde ist der Test besonders wichtig?

Besonders Collies,  sowie Shetland Sheepdog, Australian Shepherd, Miniature American Shepherd und Weisse Schweizer Schäferhunde sind häufig betroffen. In anderen Rassen ist das Vorkommen eher gering und beruht auf Einkreuzungen der Risikorassen. Mischlinge  dieser Rassen können den Defekt ebenso tragen.

Vorteile des MDR1-Gentests:

  • Sicherstellung einer sicheren Medikamentengabe
  • Vermeidung schwerwiegender Vergiftungen
  • Identifizierung von unentdeckten Trägertieren für eine gute Zuchtplanung

Mehr Informationen

wiss. Publikation: Ivermectin sensitivity in collies is associated with a deletion mutation of the mdr1 gene (2001) Mealey, K. L. et al.  10.1097/00008571-200111000-00012

Lexikon: Multi Drug Resistance (MDR1 Hund) 

Shopartikel: MDR-1 

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