Skeletale Dysplasie 2 (SD2 Labrador)
Die Skeletale Dysplasie 2 (SD 2) bei Labrador Retrievern ist eine Form des Kleinwuchses, bei der die Körpergröße normal ist, die Beine jedoch im Schnitt 6 cm kürzer sind als normal.
Die Krankheit wird autosomal-rezessiv vererbt.
DNA-Test: verfügbar im Shop
Symptome
- Kleinwuchs
- Verkürzte Beine (im Durchschnitt 6cm kürzer als normal)
- Oftmals sind die Vorderbeine stärker betroffen als die Hinterbeine.
- Größe des Körpers "normal"
Allgemeine Information
- Die Skeletale Dysplasie 2 (SD 2) wird durch eine Mutation im COL11A2 Gen verursacht, welches für das für den Skelettaufbau wichtige Kollagen kodiert.
- Dadurch ist die Funktion des Kollagens leicht beeinflusst und der milde Zwergwuchs tritt auf.
- Beim Labrador Retriever gibt es im Allgemeinen eine große Variation an Körpergrößen, daher ist es oft schwierig, SD2 betroffene Hunde von „normal kleinen“ Hunden zu unterscheiden.
- Betroffene Hunde werden nicht allein durch ihre Körperproportionen zuverlässig identifiziert, sondern durch den genetischen Test.
Beteiligtes Gen | DNA-Test
Dieser Mutationstest detektiert eine Veränderung eines einzelnen Basenpaares (c.143G>C) im COL11A2 Gen.
Test im Shop
Auch im:
Genotyp und Laborbefund
Erbgang: autosomal-rezessiv
→ Die Krankheit tritt nur auf, wenn beide Allele des Gens von der Mutation betroffen sind (sd2/sd2). Hunde, die nur ein Allel mit der auslösenden Mutation haben (N/sd2) sind klinisch gesunde Trägertiere.
Genotypen:
N/N = genetisch normal
Der Hund besitzt keine Anlagen für SD2 und kann diese somit nicht an die Nachkommen weitergeben.
N/sd2 = ein Träger
Der Hund ist ein klinisch gesunder Träger. Die Variation wird zu 50% an die Nachkommen weitergegeben, welche dann ebenfalls Träger sind.
sd2/sd2 = betroffen
Die Variation wird zu 100% an die Nachkommen weitergegeben. Die Nachkommen sind Träger oder betroffen.
Empfehlungen für die Zucht
- Trägertiere können mit gesunden Tieren verpaart werden (N/sd2 x N/N) und gesunden Nachwuchs produzieren. Bevor der Nachwuchs jedoch für die Zucht verwendet wird, sollte getestet werden, ob er gesund oder ein Träger ist.
- Die Verpaarung von zwei Trägertieren (N/sd2 x N/sd2) wird nicht empfohlen, da es eine Wahrscheinlichkeit von 25% gibt, dass der Nachwuchs betroffen ist.
- Betroffene Tiere (sd2/sd2) sollten nicht für die Zucht verwendet werden.
Literatur
Frischknecht, M., Niehof-Oellers, H., Jagannathan, V., Owczarek-Lipska, M., Drögemüller, C., Dietschi, E., Dolf, G., Tellhelm, B., Lang, J., Tiira, K., Lohi, H., Leeb, T.: A COL11A2 mutation in Labrador retrievers with mild disproportionate dwarfism. PLoS One 8:e60149, 2013. Pubmed reference: 23527306. DOI: 10.1371/journal.pone.0060149
Weitere Informationen sind auf der Webseite Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.