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Narkolepsie (canarc1 Labrador)

Bei der Narkolepsie (canarc-1) erleiden Hunde kataplektische Episoden, eine plötzlich eintretende vorübergehende schlaffe Lähmung einzelner Muskelgruppen oder der gesamten Skelettmuskulatur. Auslöser sind erregende Ereignisse oder Erschrecken. Auch zeigen betroffene Hunde besondere Müdigkeit während des Tages.

Diese genetische Variante der Krankheit kommt beim Labrador vor. Sie wird autosomal-rezessiv vererbt.

 

DNA-Test: verfügbar im Shop

Symptome

  • Müdigkeit während des Tages
  • Kataplexie  plötzlich auftretende, vorübergehende schlaffe Lähmung einzelner Muskelgruppen (partielle Lähmung), oder der gesamten Skelettmuskulatur (totale Lähmung)
  • partielle Lähmung: z.B. Schwäche der Hinterbeine, die zum plötzlichen Hinsetzen führt
  • totale Lähmung: Hinfallen mit anschließender Bewegungsunfähigkeit (ähnlich einem Ohnmachtsanfall)

Allgemeine Information

  • Die ersten Symptome treten in den ersten 6 Lebensmonaten auf.
  • Auslöser sind erregende Ereignisse (Futteraufnahme, Spielen).
  • Der Lähmungszustand währt von wenigen Sekunden bis zu fünf Minuten.
  • Durch Berühren oder lautes Ansprechen des Hundes endet der Anfall und ist vollständig reversibel.
  • Der Schweregrad der Erkrankung ist über die Häufigkeit kataplektischer Episoden innerhalb einer bestimmten Zeitspanne definiert.

Betroffene Rassen

Labrador Retriever

Beteiligtes Gen | DNA-Test

Dieser Mutationstest detektiert eine Veränderung eines einzelnen Basenpaares (Int6G5A), das wiederum zu einer Deletion des Exon 6 im HCRTR2 Gen führt.

 

Test im Shop

 

Auch im Labrador Retriever B Paket (DRC P3)

Genotyp und Laborbefund

Erbgang: autosomal-rezessiv

→ Die Krankheit tritt nur auf, wenn beide Allele des Gens von der Mutation betroffen sind (narc/narc). Hunde, die nur ein Allel mit der auslösenden Mutation haben (N/narc) sind klinisch gesunde Trägertiere.

 

Genotypen:

 

N/N = genetisch normal

Der Hund besitzt keine Anlagen für Narkolepsie und kann diese somit nicht an die Nachkommen weitergeben.

 

N/narc = ein Träger

Der Hund ist ein klinisch gesunder Träger. Die Variation wird zu 50% an die Nachkommen weitergegeben, welche ebenfalls Träger sind.

 

narc/narc = betroffen

Die Variation wird zu 100% an die Nachkommen weitergegeben. Die Nachkommen sind Träger oder betroffen.

Empfehlungen für die Zucht

  • Trägertiere können mit normalen Tieren verpaart werden (N/narc x N/N). Bevor mit den Nachkommen gezüchtet wird, sollte getestet werden, ob diese normal oder Trägertiere sind.
  • Die Verpaarung von zwei Trägertieren (N/narc x N/narc) sollte vermieden werden, da eine Wahrscheinlichkeit von 25% besteht, dass die Nachkommen betroffen sind.
  • Betroffene Tiere (narc/narc) sollten von der Zucht ausgeschlossen werden.

Literatur

Lin, L., Faraco, J., Li, R., Kadotani, H., Rogers, W., Lin, X.Y., Qiu, X.H., de, Jong, P.J., Nishino, S., Mignot, E.: The sleep disorder canine narcolepsy is caused by a mutation in the hypocretin (orexin) receptor 2 gene Cell 98:365-376, 1999. Pubmed reference: 10458611.

 

Hungs, M., Fan, J., Lin, L., Lin, X.Y., Maki, R.A., Mignot, E.: Identification and functional analysis of mutations in the Hypocretin (Orexin) genes of narcoleptic canines Genome Research 11:531-539, 2001. Pubmed reference: 11282968. DOI: 10.1101/gr.161001.

 

Weitere Informationen sind auf der Webseite Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.

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