Hereditäre nasale Parakeratose (HNPK Hund)
Bei der Hereditäre Nasale Parakeratose (HNPK) handelt es sich um eine Differenzierungsstörung der Hautzellen (Keratinozyten) im Bereich des Nasenspiegels des Hundes. Betroffene Hunde zeigen feste Krusten auf dem oberen Nasenspiegel und dadurch ein Risiko von Rissen und Fissuren an der Nase.
Die so vorgeschädigte Haut kann leichter durch Erreger infiziert werden, wodurch Komplikationen auftreten können. Die Tiere sind ansonsten gesund.
Die Krankheit kommt beim Labrador Retriever vor. Sie wird autosomal-rezessiv vererbt.
DNA-Test: verfügbar im Shop
Symptome
- Trockener Nasenspiegel
- Schuppenbildung an der Nase
- Feste Krusten auf dem oberen Nasenspiegel
- Risiko von Rissen und Fissuren an der Nase
- Dadurch erhöhtes sekundäres Infektionsrisiko
Allgemeine Information
- Bei der Hereditäre Nasale Parakeratose (HNPK) handelt es sich um eine Differenzierungsstörung der Hautzellen (Keratinozyten) im Bereich des Nasenspiegels des Hundes.
- Im Normalfall werden Hautzellen im Laufe ihrer Entwicklung nach Verlust ihres Zellkerns zu Hornzellen und werden an der Hautoberfläche abgestoßen (Abschilferung).
- Bei der nasalen Parakeratose ist diese Entwicklung gestört und Zellen verbleiben an der Hautoberfläche.
- Erste Symptome treten in der Regel im Alter von 6 Monaten bis einem Jahr auf.
- Die Tiere sind ansonsten gesund.
Beteiligtes Gen | DNA-Test
Dieser Test detektiert eine Missense-Mutation (c.972T>G) im SUV39H2 Gen.
Test im Shop
Auch im Labrador Retriever A Paket (DRC P1)
Die Untersuchung erfolgt in einem Partnerlabor.
Genotyp und Laborbefund
Erbgang: autosomal-rezessiv
→ Die Krankheit tritt nur auf, wenn beide Allele des Gens von der Mutation betroffen sind (hnpk/hnpk). Hunde, die nur ein Allel mit der auslösenden Mutation haben (N/hnpk) sind klinisch gesunde Trägertiere.
Genotypen:
N/N = genetisch normal
Der Hund besitzt keine Anlagen für HNPK und kann diese somit nicht an die Nachkommen weitergeben.
N/hnpk = ein Träger
Der Hund ist ein klinisch gesunder Träger. Die Variation wird zu 50% an die Nachkommen weitergegeben, welche ebenfalls Träger sind.
hnpk/hnpk = betroffen
Die Variation wird zu 100% an die Nachkommen weitergegeben.
Empfehlungen für die Zucht
- Trägertiere können mit normalen Tieren verpaart werden (N/hnpk x N/N). Bevor mit den Nachkommen gezüchtet wird, sollte getestet werden, ob diese normal oder Trägertiere sind.
- Die Verpaarung von zwei Trägertieren (N/hnpk x N/hnpk) sollte vermieden werden, da eine Wahrscheinlichkeit von 25% besteht, dass die Nachkommen betroffen sind.
- Betroffene Tiere (hnpk/hnpk) sollten von der Zucht ausgeschlossen werden.
Literatur
Jagannathan, V., Bannoehr, J., Plattet, P., Hauswirth, R., Drögemüller, C., Drögemüller, M., Wiener, D.J., Doherr, M., Owczarek-Lipska, M., Galichet, A., Welle, M.M., Tengvall, K., Bergvall, K., Lohi, H., Rüfenacht, S., Linek, M., Paradis, M., Müller, E.J., Roosje, P., Leeb, T.: A mutation in the SUV39H2 gene in Labrador Retrievers with hereditary nasal parakeratosis (HNPK) provides insights into the epigenetics of keratinocyte differentiation. PLoS Genet 9:e1003848, 2013. Pubmed reference: 24098150. DOI: 10.1371/journal.pgen.1003848.
Bannoehr, J., Balmer, P., Stoffel, M.H., Jagannathan, V., Gaschen, V., Kühni, K., Sayar, B., Drögemüller, M., Howald, D., Wiener, D.J., Leeb, T., Welle, M.M., Müller, E.J., Roosje, P.J.: Abnormal keratinocyte differentiation in the nasal planum of Labrador Retrievers with hereditary nasal parakeratosis (HNPK). PLoS One 15:e0225901, 2020. Pubmed reference: 32119674. DOI: 10.1371/journal.pone.0225901.
Weitere Informationen sind auf der Webseite Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.