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Haarlosigkeit | Ektodermale Dysplasie (Hund)

Bei Haarlosigkeit (Ektodermale Dysplasie) kommt es zu kahlen (haarlosen) Stellen über den ganzen Körper verteilt.

Allgemeine Informationen

  • Wenn Haarbüschel vorhanden sind, sind diese meist am Kopf, Schwanz oder an den Füßen zu finden.
  • Zusätzlich können Zähne fehlen oder missgebildet sein.
  • Ektodermale Dysplasie kommt bei wenigen Rassen vor: Chinesischer Schopfhund, Mexikanischer Nackthund, Peruanischer Nackthund und American Hairless Terrier.
  • Dieses Merkmal ist homozygot letal (tödlich). Hunde mit zwei Kopien des mutierten Gens sterben noch vor der Geburt.
  • Bei einer Verpaarung von zwei heterozygoten Tieren (haarlos) gibt es meist eine reduzierte Wurfgröße, da 25% homozygot sein werden und noch vor der Geburt sterben.
  • Haarlose Tiere sollten daher nur mit Tieren mit normalem Fell verpaart werden.

Beteiligtes Gen

Lokus Informationen: FOXI3 Gen: H-Allel

 

Dieser Mutationstest detektiert eine Insertion im FOXI3 Gen.

Genotyp und Laborbefund

Erbgang: autosomal-dominant

→ Tiere mit einer oder zwei Kopien des Gens (H/n, H/H) zeigen den Phänotyp Haarlosigkeit (Ektodermale Dysplasie), wobei Homozygotie letal ist. Tiere mit keiner Kopie des Gens haben ein normal ausgebildetes Fell.

 

n/n = Zwei Kopien nicht funktionsfähig

Keine Anlage für Haarlosigkeit (Ektodermale Dysplasie), der Hund hat ein normal augebildetes Fell und Gebiss.

 

H/n = Eine Kopie intakt und eine Kopie nicht funktionsfähig

Der Hund ist haarlos und hat ein fehlerhaft ausgebildetes Gebiss. Er gibt dieses Merkmal zu 50% an seine Nachkommen weiter.

 

H/H = Zwei Kopien funktionsfähig

Hunde, die homozygot für Haarlosigkeit (Ektodermale Dysplasie) sind, sterben noch vor der Geburt.

Aussehen

Haarlosigkeit (Ektodermale Dysplasie)

 

Der Hund ist bis auf wenige Stellen an Kopf und Schwanz haarlos und hat ein z.T. fehlerhaft ausgebildetes Gebiss.

 

Mögliche Genotypen:

H/n

Literatur

Drögemüller, C., Karlsson, E.K., Hytönen, M.K., Perloski, M., Dolf, G., Sainio, K., Lohi, H., Lindblad-Toh, K., Leeb, T.: A mutation in hairless dogs implicates FOXI3 in ectodermal development. Science 321:1462, 2008. Pubmed reference: 18787161. DOI: 10.1126/science.1162525.

 

Weitere Informationen sind auf der Webseite: Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.

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