Direkt zum Inhalt
« Zurück zur Lexikon-Übersicht

Genomische Heterozygotie

Die Bestimmung der genomischen Heterozygosität erfolgt am Besten über die Auswertung von SNP (Single Nucleotide Polymorphism) - Arrays oder Genomsequenzierung ('Whole Genome Sequencing') mit Betrachtung möglichst vieler Einzel-SNPs, die gleichmäßig über das Genom verteilt liegen. 

Genetische Variabilität und Fitness

Höhere Werte der genomischen Heterozygosität sind in der Regel mit einer größeren genetischen Variabilität innerhalb eines Individuums verbunden. Diese Variabilität ist entscheidend, da sie die Fähigkeit des Organismus verbessern kann, sich an Umweltveränderungen anzupassen und Krankheiten zu widerstehen. Beispielsweise können Individuen mit höherer Heterozygosität ein geringeres Risiko für rezessive genetische Störungen haben, da das Vorhandensein vielfältiger Allele schädliche Mutationen maskieren kann.

Auswirkungen auf Gesundheit und Langlebigkeit

Forschungen haben gezeigt, dass Individuen mit höherer genomischer Heterozygosität tendenziell bessere Gesundheitsausgänge und eine höhere Langlebigkeit aufweisen. Gesundes Altern scheint direkt mit erhöhter Heterozygosität korreliert zu sein, indem in Folge der Vielfalt genetische Varianten erhalten bleiben, die eine schützende Rolle gegen altersbedingte Krankheiten spielen.

Implikationen für Zucht und Erhaltung

In der Tierzucht und in der Erhaltungsgenetik kann die Messung der genomischen Heterozygosität Aufschluss über Zuchtstrategien geben, die darauf abzielen, genetische Vielfalt zu erhalten oder zu erhöhen. Dies ist besonders wichtig bei bedrohten Arten oder Heim- und Nutztierpopulationen, bei denen Inzucht zu einer verringerten Fitness und einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten führen kann. Durch die Überwachung der Heterozygositätswerte in Verbindung mit weiteren Parametern der Inzucht (genomischer Inzuchtkoeffizient, ROH-Profile) können Züchter fundierte Entscheidungen treffen, um Inzucht zu vermeiden und die genetische Gesundheit zu fördern.

Verständnis der Populationsstruktur

Die genomische Heterozygosität kann auch Einblicke in die Populationsstruktur und die evolutionäre Geschichte einer Art geben. Durch den Vergleich der Heterozygositätswerte in verschiedenen Populationen können Forscher Muster von Migration, Anpassung und genetischem Drift ableiten. Diese Informationen sind entscheidend für das Verständnis, wie Populationen auf Umweltbelastungen reagieren, und für die Entwicklung effektiver Erhaltungsstrategien.

Bestimmung der Heterozygotie

Der HE-Wert ist Bestandteil der Beurteilung "Inzucht&Fitness". Generatio führt hierzu eine SNP-Array-Typisierung durch.

 

Die Beurteilung "Inzucht&Fitness" ist derzeit verfügbar für Hunde, Pferde und Kamele >> SHOP

« Zurück zur Lexikon-Übersicht