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Brown (Fellfarbe B-Lokus Hund)

Der dunkle Farbstoff Eumelanin wird zu Braun aufgehellt. Der Hund hat eine schokoladen- oder leberbraune Fellfarbe. Auch die Haut wird heller, erkennbar an der Nase, Lefzen und Augenrändern. Drei rezessive Gene (b-c, b-d, b-s) auf dem B-Lokus führen zu der Aufhellung von Eumelanin.

 

DNA-Test: verfügbar im Shop

Allgemeine Informationen

  • Der Farbstoff Eumelanin (schwarze Farbe E/E, E/e) wird zu Braun aufgehellt (Schokoladen- oder Leberbraun, in manchen Rassen auch als Rehbraun oder Rot bezeichnet) .
  • Auch die Haut, erkennbar an der Nase und Augenrändern, wird heller.
  • Es gibt drei rezessive Allele, die jeweils für Braun verantwortlich sind (b-c, b-d, b-s).
  • Wegen des doppelten Chromosomensatzes eines jeden Tieres wären damit 3x2 = 6  DNA-Werte (Anlagen) innerhalb des Gens zu bestimmen und hinsichtlich ihrer Gesamtwirkung zu beurteilen.
  • Zwei nicht-funktionsfähige Kopien führen dazu, dass das schwarze Pigment zu Braun aufgehellt wird.
  • Dabei kann es sich um einen reinerbig veränderten Genotyp an einer der 3 Stellen oder einen mischerbigen Genotyp an 2 der 3 Stellen handeln. Der Genotyp-Befund dafür wäre jeweils b/b.
  • Nach dieser Regel wäre eine Mutation am b-c-Locus und eine zweite Mutation am b-d-Locus mit b/b zu befunden.
  • Unsere Untersuchungen an Teckeln haben jedoch gezeigt, dass die Mutationen am b-c und b-d Locus nicht unabhängig sind, sondern auch gekoppelt vorkommen.
  • Gekoppelte Mutationen wirken wie eine einzelne Mutation, so dass der Genotyp-Befund b/b gemäß der Nomenklatur hier zwar zutrefffend wäre, jedoch nicht zu einer braunen Fellfarbe führen würde.
  • Zur Abgrenzung zwischen gekoppelten und unabhängigen Mutationen verwenden wir zur Bezeichnung der Anlage für die gekoppelte Mutation folgendes Kürzel: b2cd.  
  • Ein mischerbiges, nicht braunes Tier hätte dann am B-Locus den Befund: B/b2cd.

 

Auswirkungen von/auf andere Loki:

  • E-Lokus: Nur der Farbstoff Eumelanin (schwarze Farbe) kann aufgehellt werden (E/E oder E/e), der Farbstoff Phäomelanin (e/e) wird nicht beeinflusst. Im Phänotyp von Hunden mit heller Grundfarbe ist die Farbe Braun nicht sichtbar, sie können aber Träger der Farbe sein, zu erkennen an der zu braun aufgellten Haut an Nase und Augen.
  • K-Lokus: Dominant Schwarz kann durch das b-Allel des B-Lokus zu der Farbe „Brown“ aufgehellt werden.

Beteiligtes Gen | DNA-Test

Lokus Informationen: B-Lokus

 

Dieser Test detektiert die mutierten Allele b-c (c.121T>A), b-d (c.1,033_1,035del) und b-s (c.991C>T) im TYRP1 Gen.

 

Test im Shop

 

Auch im:

Genotyp und Laborbefund

Erbgang: autosomal-rezessiv

→ Nur Tiere mit zwei Kopien der Mutation (b/b) haben die Farbe Braun. Tiere mit nur einer Kopie, gekoppelten Mutationen oder ohne Mutation zeigen die Farbe nicht.

 

Genotypen:

 

B/B = Zwei Kopien funktionsfähig

Eumelanin wird nicht aufgehellt, der Hund hat nicht die Farbe braun.

 

B/b = Eine Kopie intakt und eine Kopie nicht funktionsfähig

Eumelanin wird nicht aufgehellt, der Hund hat nicht die Farbe braun.

 

b/b = Zwei Kopien nicht funktionsfähig

Eumelanin wird aufgehellt, der Hund hat die Farbe Braun.

Aussehen

Brown/Schokoladenbraun/Leberbraun

Der Hund zeigt eine zu braun aufgehellte dunkle Grundfarbe, auch die Haut wird heller, erkennbar an der Nase und Augenrändern. Beim Labrador Retriever wird die Farbe meistens als Schokoladenbraun oder Leberbraun bezeichnet. Die Färbung kommt bei vielen weiteren Rassen vor.

 

Mögliche Genotypen:

E/* b/b

Brown/Schokoladenbraun/Leberbraun

Die Hunde haben in beiden Fällen eine dunkle Grundfarbe mit "Black-and-Tan/Schwarz-Marken". Links wird der schwarze Farbstoff Eumelanin zu Braun aufgehellt, rechts nicht und der Hund behält die schwarze Farbe. Deutlich zu erkennen ist auch die hellere Färbung der Haut an Nase und Lefzen.

 

Mögliche Genotypen:

links: E/* at/* ky/ky b/b

rechts: E/* at/* ky/ky B/*

Literatur

Schmutz, S.M., Berryere, T.G., Goldfinch, A.D.: TYRP1 and MC1R genotypes and their effects on coat color in dogs Mammalian Genome 13:380-387, 2002. Pubmed reference: 12140685. DOI: 10.1007/s00335-001-2147-2

 

Weitere Informationen sind auf der Webseite: Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.

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