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Extension (Fellfarbe E-Lokus Hund)

Die Grundfarbe des Hundes wird durch das Zusammenspiel des E-Lokus (Extension), des A-Lokus (Agaouti) und des K-Lokus (BlacK) bestimmt. Die Allele dieser Loki bestimmen, ob und wo der Farbstoff Eumelanin (schwarze Farbe) und der Farbstoff Phäomelanin (rote Farbe) gebildet werden können und wie diese beiden verteilt sind.

 

Der E-Lokus besitzt verschiedene Allele, über die bestimmt wird, ob und wo der dunkle Farbstoff Eumelanin gebildet werden kann. Bei der Allelkombination e/e wird nur der Farbstoff Phäomelanin (rote/helle Farbe) gebildet und der Hund hat eine helle Grundfarbe.

 

DNA-Test: verfügbar im Shop

Allgemeine Informationen

Der E-Lokus besitzt verschiedene Allele, über die bestimmt wird, ob und wo der dunkle Farbstoff Eumelanin gebildet werden kann.

 

  1. Das Em-Allel wird dominant vererbt und codiert für die Zeichnung „Schwarzmaske“.
  2. Das Eg-Allel wird dominant vererbt und codiert für die Zeichnung „Grizzle/Domino“ in Salukis und Afghanischen Windhunden.
  3. Das E-Allel wird dominant vererbt und codiert für eine dunkle Fellfarbe (Wildtyp).
  4. Das e-Allel wird rezessiv verebt und codiert für eine helle Grundfarbe (rot/cream).

 

  • Bei der Allelkombination e/e wird nur der Farbstoff Phäomelanin (rote/helle Farbe) gebildet.
  • Das Em-Allel für Schwarzmaske ist dominant gegenüber dem Eg-Allel für Grizzle/Domino. Die Schwarzmaske verdeckt also die Grizzle/Domino Färbung.

 

Auswirkungen von/auf andere Loki:

 

K-Lokus:

  • Der Farbstoff Eumelanin (schwarze Farbe) muss gebildet werden (mind. eine Kopie E, Em oder Eg), damit die Ausprägungungen der Allele des K-Lokus im Phänotyp sichtbar sind.
  • Bei dominant schwarzen Hunden (KB/KB, KB/ky) ist die Maske und die Grizzle/Domino Färbung im Phänotyp nicht zu erkennen, sie können aber Schwarzmaske im Genotyp tragen und an Nachkommen weitergeben.

 

A-Lokus:

  • Der Farbstoff Eumelanin (schwarze Farbe) muss gebildet werden (mind. eine Kopie E, Em oder Eg), damit die Ausprägungungen der Allele des A-Lokus im Phänotyp sichtbar sind.
  • Bei rezessiv schwarzen Hunden (a/a) ist die Maske und die Grizzle/Domino Färbung im Phänotyp nicht zu erkennen, sie können aber Schwarzmaske im Genotyp tragen und an Nachkommen weitergeben.
  • Damit die Grizzle/Domino Färbung (helle Maske) im Phänotyp sichtbar ist, muss die Allelkombination at/at vorliegen.
  • Die schwarze Maske ist besonders gut bei Hunden mit der Farbe Fawn/Sable (Ay/?) zu sehen.

 

B-Lokus:

  • Der Farbstoff Eumelanin (mind. eine Kopie E, Em oder Eg) kann durch das b-Allel des B-Lokus zu der Farbe „Brown“ aufgehellt werden. Tiere mit einer hellen Grundfarbe (e/e) können Träger für die b-Allele sein. Bei ihnen ist die Aufhellung nur an der Haut von Nase und Lefzen zu sehen.

Beteiligtes Gen | DNA-Test

Lokus Informationen: E-Lokus

 

Dieser Test detektiert verschiedene Veränderung einzelnener Basenpaare im MC1R Gen.

 

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Auch im:

Genotyp und Laborbefund

Erbgang: autosomal-dominant

 

  • Tiere mit einer oder zwei Kopien des Gens (Em/Em, Em/E, Em/e) zeigen die Zeichnung „Schwarzmaske“.
  • Tiere mit einer oder zwei Kopien des Gens (Eg/Eg, Eg/E, Eg/e) zeigen die Zeichnung „Grizzle/Domino“.
  • Tiere mit einer oder zwei Kopien des Gens (E/E, E/e) zeigen eine dunkle Fellfarbe (Wildtyp).
  • Tiere mit keiner Kopie des Gens (e/e) haben eine helle Grundfarbe (rot/cream).

 

Genotypen:

 

Em/Em = Zwei Kopien Em

Eumelanin wird gebildet, die Zeichnung „Schwarzmaske“ wird ausgeprägt und zu 100% vererbt.

 

Em/E = Eine Kopie Em und eine Kopie E

Eumelanin wird gebildet, die Zeichnung „Schwarzmaske“ wird ausgeprägt und zu 50% vererbt. Das verdeckte E-Allel wird ebenfalls zu 50% vererbt.

 

Em/e = Eine Kopie Em und eine Kopie e

Eumelanin wird gebildet, die Zeichnung „Schwarzmaske“ wird ausgeprägt und zu 50% vererbt. Das verdeckte e-Allel wird ebenfalls zu 50% vererbt.

 

Eg/Eg = Zwei Kopien Eg

Eumelanin wird gebildet, die Zeichnung Grizzle/Dominowird ausgeprägt und zu 100% vererbt.

 

Eg/E = Eine Kopie Eg und eine Kopie E

Eumelanin wird gebildet, die Zeichnung Grizzle/Dominowird ausgeprägt und zu 50% vererbt. Das verdeckte E-Allel wird ebenfalls zu 50% vererbt.

 

Eg/e = Eine Kopie Eg und eine Kopie e

Eumelanin wird gebildet, die Zeichnung Grizzle/Dominowird ausgeprägt und zu 50% vererbt. Das verdeckte e-Allel wird ebenfalls zu 50% vererbt.

 

E/E = Zwei Kopien E

Eumelanin wird gebildet, der Hund hat eine dunkle Grundfarbe, welche er zu 100% vererbt.

 

E/e = Eine Kopie E und eine Kopie e

Eumelanin wird gebildet, der Hund hat eine dunkle Grundfarbe, welche er zu 50% vererbt. Das verdeckte e-Allel wird ebenfalls zu 50% vererbt.

 

e/e = Zwei Kopien e

Nur Phäomelanin wird gebildet, der Hund hat eine rote/helle Farbe.

Aussehen

„Schwarzmaske“

Der Hund hat eine schwarze Zeichnung über Schnauze und Gesicht ("Maske"). Die Maske ist nur zu sehen, wenn die übrige Fellfarbe nicht ebenfalls Schwarz ist. Besonders gut zu sehen z.B. bei Hunden mit der Farbe Fawn/Sable (A-Lokus Ay/?).

 

Mögliche Genotypen:

  • Em/Em
  • Em/E
  • Em/e

„Grizzle/Domino“

Der Hund hat eine helle Gesichtsmaske mit sogenanntem „Witwenspitz“. Bei Salukis wird diese Färbung Grizzle und bei Afghanischen Windhunden Domino genannt. Damit die helle Maske im Phänotyp sichtbar ist, muss die Allelkombination at/at am A-Lokus vorliegen

 

Mögliche Genotypen:

  • Eg/Eg
  • Eg/E
  • Eg/e

Helle Grundfarbe (yellow/red/cream/lemon)

Der Hund ist am ganzen Körper gelb, rötlich, sandfarben oder cremefarben.

 

Mögliche Genotypen:

e/e

Literatur

Everts, R.E., Rothuizen, J., van, Oost, B.A.: Identification of a premature stop codon in the melanocyte-stimulating hormone receptor gene (MC1R) in Labrador and Golden retrievers with yellow coat colour. Animal Genetics 31:194-199, 2000. Pubmed reference: 10895310

 

Newton, J.M., Wilkie, A.L., He, L., Jordan, S.A., Metallinos, D.L., Holmes, N.G., Jackson, I.J., Barsh, G.S.: Melanocortin 1 receptor variation in the domestic dog Mammalian Genome 11:24-30, 2000. Pubmed reference: 10602988.

 

Schmutz, SM., Berryere, TG., Ellinwood, NM., Kerns, JA., Barsh, GS.: MC1R studies in dogs with melanistic mask or brindle patterns. J Hered 94:69-73, 2003. Pubmed reference: 12692165

 

Dreger, DL., Schmutz, SM.: A new mutation in MC1R explains a coat color phenotype in 2 „Old“ breeds: Saluki and Afghan Hound. J Hered: 2010. Pubmed reference: 20525767. DOI: 10.1093/jhered/esq061

 

Weitere Informationen sind auf der Webseite: Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.

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