Bestimmung des Vollblutanteils
Der genetische Vollblutanteil des Pferdes lässt sich anhand der roten Segmente im Kreis-Diagramm der Rassenanalyse Teil I “Beteiligte Rasse und Rassengruppen” ablesen. Im Folgenden sind konkrete Beispiele mit unterschiedlichen Vollblutanteilen aufgeführt.
Anteile, die unter 5% liegen werden nicht ausgewiesen und gehen zusammen mit weiteren Kleinanteilen als 'Sonstige' in die Bewertung ein.
In Teil I der Analyse (Zusammensetzung des Erbguts) wird ausgegeben in welchem Umfang das untersuchte Pferd Genomanteile der Rasse Englisches Vollblut aufweist. Bei diesem Pferd liegt der Anteil bei 97,5 %, was mit dem Vorbericht übereinstimmt und darauf schließen lässt, dass es sich um ein reinrassige Pferd der Rasse ‘Englisches Vollblut’ handelt. Der im Befund ausgewiesene Genomanteil der Kategorie „Sonstige“ findet sich in allen Vertretern der Rasse. Diese genetische Ausstattung stammt aus den ursprünglichen Blutlinien, die bei der Gründung des Zuchtbuchs für das Englische Vollblut bestanden haben. Die Rasse entwickelte sich im 17. Jahrhundert in England durch die gezielte Kreuzung einheimischer Stuten mit orientalischen Hengsten. Die Zucht konzentrierte sich früh auf Schnelligkeit, wobei ausschließlich mit den leistungsfähigsten Pferden weitergezüchtet wurde. Das erste offizielle Zuchtbuch entstand im Jahr 1793. Der nachweisbare Genanteil “Sonstige” geht bei reinrassigen Pferden also nicht auf spätere Einkreuzungen zurück, sondern auf die genetische Grundlage der Rasse selbst.
Teil II der Analyse zur Übereinstimmung verdeutlicht, dass 'Englische Vollblüter' in der Zuchtgeschichte vieler heutiger Pferderassen eine prägende Rolle eingenommen haben. Die hier zusätzlich aufgeführten Rassen enthalten Vollblutanteile, die dem untersuchten Tier ähnlich sind. Dies deutet auf eine gemeinsame genetische Herkunft oder ähnliche Zuchteinflüsse.
In Teil I der Analyse (genomische Zusammensetzung) liegt der Anteil an Englischem Vollblut bei 52,6 %, der Anteil der Rassengruppe 'Cobs' liegt bei 45,5 %. Diese Verteilung ist passend zur Zuchtgeschichte des Irish Sport Horse:
Die Pferde dieser Rasse entstehen aus der Kreuzung von Irish Draught (Cob-Typ) mit Englischem Vollblut oder anderen Reitpferderassen, um “ein Sportpferd mit hervorragender Springveranlagung zu züchten.”
In der Übereinstimmungsanalyse (Teil II ) zu den erkennbaren Pferderassen erscheint das Irish Sport Horse nicht an erster Stelle. Das kann durch den häufigen Einsatz anderer europäischer Warmblutrassen hervorgerufen sein, die insbesondere in den letzten Zuchtgenerationen großen Einfluss erlangt haben. Infolgedessen finden sich im Zuchtbuch heute zahlreiche Pferde, die aus Kreuzungen mit diesen Rassen hervorgegangen sind. Dies hat die Vielfalt innerhalb der Population insgesamt deutlich erhöht und zeigt sich in der Ähnlichkeit zu diesen Rassen.
In Teil I sieht man, dass das getestete Pferd überwiegend Anteile von Warmblutpferden des Holsteintyps (50,1 %) sowie englischem Vollblut (32,9 %) aufweist. Diese Zusammensetzung ist typisch für das Deutsche Sportpferd, das in seiner Zuchtgeschichte aus verschiedenen regionalen Warmblutrassen wie Holsteiner, Hannoveraner oder Mecklenburger entwickelt wurde. Um Leistungsfähigkeit, Ausdauer und Eleganz zu steigern, wurde regelmäßig englisches Vollblut eingekreuzt – vor allem über Hengstlinien.
Teil II zeigt, dass das Pferd die größte Übereinstimmung mit dem Deutschen Sportpferd hat, was der Rassenangabe des Halters entspricht. Darüber hinaus bestehen enge Ähnlichkeiten zum Hannoveraner, Oldenburger und Zweibrücker – allesamt deutsche Warmblutrassen mit vergleichbarer Zuchtausrichtung und Nutzung. Diese Rassen teilen sich viele genetische Grundlagen, weshalb sie häufig auch untereinander gekreuzt werden, um bestimmte sportliche Eigenschaften gezielt zu fördern.