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Multi Drug Resistance (MDR1 Hund)

Bei der Multi Drug Resistance (Multiple Medikament Resistenz - MDR1)  kommt es zu einem vermehrten Übertritt bestimmter Arzneistoffe in das zentrale Nervensystem. Bei der Anwendung von Arzneistoffen wie Ivermectin, Doramectin, Moxidectin oder Loperamid können schwere Vergiftungen die Folge sein.

Die am stärksten betroffenen Rassen sind Langhaar- und Kurzhaar-Collies sowie Schäferhunde. Die Krankheit wird autosomal-rezessiv vererbt.

Symptome

  • Vergiftungserscheinung nach Medikamentengabe
  • Medikamente können nicht richtig wirken

Allgemeine Information

  • Bei der Multi Drug Resistance (Multiple Medikament Resistenz - MDR1)  kommt es zu einem vermehrten Übertritt bestimmter Arzneistoffe in das zentrale Nervensystem.
  • Bei der Anwendung von Arzneistoffen wie Ivermectin, Doramectin, Moxidectin oder Loperamid können schwere Vergiftungen die Folge sein.

Betroffene Rassen

Viele Collie Verwandte: Australian Shepherd, Border Collie, Collie, Old English Sheepdog, Shetland Sheepdog

 

Schäferhunde: Deutscher Schäferhund, Weißer Schweizer Schäferhund

Beteiligtes Gen | DNA-Test

Dieser Mutationstest detektiert eine Deletion von 4 Basenpaaren (c.295_298delAGAT) im MDR1 Gens.

 

Der Test ist patentiert und wird über ein Partnerlabor ausgeführt.

Genotyp und Laborbefund

Erbgang: autosomal-rezessiv

→ Die Krankheit tritt nur auf, wenn beide Kopien des Gens (mdr1/mdr1) von der Mutation betroffen sind. Hunde, die nur eine Kopie der auslösenden Mutation haben (N/mdr1) sind klinisch gesunde Trägertiere.

 

Genotypen:

 

N/N = genetisch normal

Der Hund besitzt keine Anlagen für MDR1 und kann diese somit nicht an die Nachkommen weitergeben.

 

N/mdr1 = ein Träger

Der Hund ist ein klinisch gesunder Träger. Die Variation wird zu 50% an die Nachkommen weitergegeben, welche ebenfalls Träger sind.

 

mdr1/mdr1= betroffen

Die Variation würde zu 100% an die Nachkommen weitergegeben.

Empfehlungen für die Zucht

  • Trägertiere können mit normalen Tieren verpaart werden (N/mdr1 x N/N). Bevor mit den Nachkommen gezüchtet wird, sollte getestet werden, ob diese normal oder Trägertiere sind.
  • Die Verpaarung von zwei Trägertieren (N/mdr1 x N/mdr1) sollte vermieden werden, da eine Wahrscheinlichkeit von 25% besteht, dass die Nachkommen betroffen sind.
  • Betroffene Tiere (mdr1/mdr1) sollten von der Zucht ausgeschlossen werden.

Literatur

Mealey, KL., Bentjen, SA., Gay, JM., Cantor, GH.: Ivermectin sensitivity in collies is associated with a deletion mutation of the mdr1 gene. Pharmacogenetics 11:727-33, 2001. Pubmed reference: 11692082.

 

Mealey, K.L., Meurs, K.M.: Breed distribution of the ABCB1-1Delta (multidrug sensitivity) polymorphism among dogs undergoing ABCB1 genotyping. J Am Vet Med Assoc 233:921-4, 2008. Pubmed reference: 18795852. DOI: 10.2460/javma.233.6.921.

 

Myers, M.J., Martinez, M., Li, F., Howard, K., Yancy, H.F., Troutman, L., Sharkey, M.: Impact of ABCB1 genotype in Collies on the pharmacokinetics of R- and S-fexofenadine. J Vet Pharmacol Ther 41:805-814, 2018. Pubmed reference: 30020547. DOI: 10.1111/jvp.12696.<

 

Weitere Informationen sind auf der Webseite Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.

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