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Erbliche Myotonie (CM Pferd)

Erbliche Myotonie (eng. Congenital Myotonia - CM) wird durch ein fehlgebildetes Kanalprotein in Skelettmuskelzellen verursacht und führt zu Bewegungsstörung durch Versteifung der Muskeln.

Die Krankheit kommt beim New Forest Pony vor und wird autosomal-rezessiv vererbt.

 

DNA-Test: verfügbar im Shop

Symptome

  • Probleme beim Aufstehen
  • Allgemeine Steifheit beim Gehen (vorallem Hinterhand)
  • Gleichgewichtsstörungen und gelegentliches Stolpern
  • Eingeschränkte Beweglichkeit der Fesselgelenke
  • Gelegentlich hervortretende Nickhaut
  • Innenliegende Augäpfel
  • Hyperreaktivität auf Reize
  • Überdurchschnittliches Muskelwachstum

Allgemeine Information

  • Erbliche Myotonie (eng. Congenital Myotonia - CM) wird durch eine Mutation im Gen für das Skelettmuskel-Chloridkanal-1-Protein (CLCN1) verursacht.
  • Chloridkanäle sind Ionenkanäle (leiten Ionen in die und aus der Zelle) in der Zellmembran und  haben z.B. die Funktion der Stabilisierung des Ruhemembranpotentials im Skelettmuskel.
  • Dies ist wichtig für die Übertragung von Nervensignalen zum Muskel also für die Kontraktion der Muskelzellen.
  • Durch die Mutation sind die Ionenkanäle in ihrer Funktion gestört und dadurch die Muskelbewegung.
  • Symptome können sich mit der Zeit verschlimmern.
  • Fohlen können während der ersten Lebenswochen gesund erscheinen.

Betroffene Rassen

New Forest Pony

Beteiligtes Gen | DNA-Test

Dieser Test zeigt die Veränderung eines einzelnen Basenpaares (c.1775A>C) im Exon 15 des CLCN1 Gens.

 

Test im Shop

Genotyp und Laborbefund

Erbgang: autosomal-rezessiv

→ Die Krankheit tritt nur auf, wenn beide Allele des Gens von der Mutation betroffen sind (m/m). Pferde, die nur ein Allel mit der auslösenden Mutation haben (N/m) sind klinisch gesunde Trägertiere.

 

Genotyp

 

N/N = genetisch normal

Das Pferd besitzt keine Anlagen für die Erbliche Myotonie und kann diese somit nicht an die Nachkommen weitergeben.

 

N/m = ein Träger

Das Pferd ist klinisch gesund. Die auslösende Mutation wird zu 50% an die Nachkommen weitergegeben.

 

m/m = betroffen

Die auslösende Mutation wird zu 100% an die Nachkommen weitergegeben.

Empfehlungen für die Zucht

  • Trägertiere können mit genetisch normalen Tieren verpaart werden (N/m x N/N). Bevor die Nachkommen in der Zucht eingesetzt werden, sollte getestet werden, ob diese genetisch normal oder Trägertiere sind.
  • Die Verpaarung von zwei Trägertieren (N/m x N/m) sollte vermieden werden, da eine Wahrscheinlichkeit von 25% besteht, dass die Nachkommen betroffen sind.
  • Betroffene Tiere (m/m) sollten von der Zucht ausgeschlossen werden.

Literatur

Wijnberg, I.D., Owczarek-Lipska, M., Sacchetto, R., Mascarello, F., Pascoli, F., Grünberg, W., van der Kolk, J.H., Drögemüller, C.: A missense mutation in the skeletal muscle chloride channel 1 (CLCN1) as candidate causal mutation for congenital myotonia in a New Forest pony. Neuromuscul Disord 22:361-7, 2012. Pubmed reference: 22197188. Doi: 10.1016/j.nmd.2011.10.001.

 

Weitere Informationen sind auf der Webseite: Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.

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