Blue/Silver (Fellfarbe D-Lokus Hund)
Bei der Farbe Blue/Silver haben das Fell des Hundes, aber auch die Haut, einen dunkel- bis hellgrauen Farbton. Je nach Grundfarbe entstehen bestimmte Verdünnungseffekte der Farbe.
Das rezessive d-Allel auf dem D-Lokus (Dilution steht für "Verdünnung") bewirkt die optische Verdünnung der Grundfarbe. Hier führt ein mutationsbedingter Ausfall des MLPH-Gens zu Störungen der Pigmentierung von Haut und Haaren.
Die Dilution-Mutation kann allerdings auch zu schweren gesundheitlichen Problemen wie der Color Dilution Alopecia (CDA - Dilution-Farbe bedingter Haarausfall) führen.
DNA-Test: verfügbar im Shop
Allgemeine Informationen
- Dilution steht für "Verdünnung".
- → Je nach Grundfarbe entstehen bestimmte Verdünnungseffekte, was zu einer helleren Farbe des Hundes führt.
- Haare, aber auch die Haut, haben einen dunkel- bis hellgrauen Farbton mit besondererem Glanz bis hin zum bläulichen Schimmern.
- Die Verdünnungseffekt wird durch eine Mutation im MLPH(Melanophilin) -Gen bewirkt.
- Das Gen ist am Transport der Melanozyten, der Pigment-bildenden Zellen, beteiligt.
- Ein mutationsbedingter Ausfall führt zu Störungen der Pigmentierung von Haut und Haaren.
- Unter Hundekäufern sind 'Dilute'-Tiere wegen der besonderen Fellfarbe sehr beliebt.
- Die Dilution-Mutation kann allerdings auch zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.
Assoziierte Krankheit
CDA (Color Dilution Alopecia) = Durch die Dilution-Farbe bedingter Haarausfall
weiterer Name: BDS (Blue Dog Syndrom)
Symptome und Informationen:
- Allmählicher Beginn einer trockenen, stumpfen und schlechten Fellqualität.
- Zunehmender Haarausfall ist gewöhnlich am dorsalen Rumpf am stärksten.
- Hautläsionen entwickeln sich meistens langsam mit zunehmendem Alter.
- Erste klinische Anzeichen treten in der Regel im Alter von 3 bis 12 Monaten auf, selten später im Leben.
- Histologisch sind die Haarfollikel durch Atrophie (Verkümmerung) und Verformung gekennzeichnet.
- Stark verklumptes Melanin ist in der Epidermis, Dermis und den Haarfollikeln vorhanden.
- Stark von CDA betroffene Hunde haben aufgrund des schlechten Hautzustandes eine deutlich geringere Lebensqualität.
- Die Schwere von CDA ist unter anderem rasseabhängig:
- Bei Rassen wie dem Dobermann und Neufundländer ist der Dilution-Farbtyp verboten.
- Bei z.B. den Pinscher-Rassen und den Rhodesian Ridgebacks, reicht die berichtete Fellqualität bei Hunden mit Dilution von normal bis stark von CDA betroffenen Hunden.
- Rassen wie der Weimaraner weisen trotz Dilution-Farbtyp keine CDA auf. Hier ist die Dilution Farbe sogar Rassemerkmal.
Beteiligtes Gen | DNA-Test
Lokus Informationen: D-Lokus
Dieser Test zeigt eine nicht-kodierende c.-22G>A-Mutation im MLPH-Gen.
Test im Shop
Auch im:
Genotyp und Laborbefund
Erbgang: autosomal-rezessiv
→ Nur Tiere mit zwei Kopien der Mutation (dd) haben eine hellere "verdünnte" Fellfarbe und sind je nach Rasse von CDA betroffen. Tiere mit nur einer Kopie oder ohne Mutation zeigen die Farbe nicht.
Genotypen:
D/D = Zwei Kopien funktionsfähig
Es tritt kein Verdünnungseffekt auf, der Hund hat nicht die Farbe Blue/Grau.
D/d = Eine Kopie intakt und eine Kopie nicht funktionsfähig
Es tritt kein Verdünnungseffekt auf, der Hund hat nicht die Farbe Blue/Grau. Das d-Allel für Verdünnung/CDA wird zu 50% weitergegeben, der Hund ist ein Träger.
d/d = Zwei Kopien nicht funktionsfähig
Es tritt ein Verdünnungseffekt auf, der Hund hat die Farbe Blue/Grau. Der Hund kann je nach Rasse von CDA betroffen sein.
Aussehen
Blue/Silver/Grau/Schieferfarben/Anthrazit/Rauchfarben
Der Hund ist am ganzen Körper dunkelgrau. Auch die Haut um Maul und Nase weist einen anthrazitfarbenen Ton auf. Die Färbung kommt z.B. bei Deutschen Doggen oder Boarder Collies vor.
Die Farbe basiert auf einer dunklen Grundfarbe (E/E, E/e) ohne Aufhellung durch den B-Lokus.
Mögliche Genotypen:
E/* d/d
Lilac/Isabell/Beige/Grey/Silver
Der Hund ist am ganzen Körper hellgrau. Auch die Haut um Maul und Nase weist einen hellgrauen Ton auf. Die Färbung kommt z.B. bei Weimaranern vor.
Die Farbe basiert auf einer dunklen Grundfarbe (E/E, E/e) mit Aufhellung durch den B-Lokus.
Mögliche Genotypen:
E/* b/b d/d
Literatur
Welle, M; Philipp, U; Rufenacht, S; Roosje, P; Scharfenstein, M; Schutz, E; Brenig, B; Linek, M; Mecklenburg, L; Grest, Paula; Drögemüller, M; Haase, B; Leeb, T; Dögemüller, C (2009). MLPH genotype - melanin phenotype correlation in dilute dogs. Journal of Heredity, 100(Supplement):S75-S79. https://doi.org/10.5167/uzh-154429
Philipp, U., Hamann, H., Mecklenburg, L., Nishino, S., Mignot, E., Gunzel-Apel, AR., Schmutz, SM., Leeb, T.: Polymorphisms within the canine MLPH gene are associated with dilute coat color in dogs. BMC Genet 6:34, 2005. Pubmed reference: 15960853. DOI: 10.1186/1471-2156-6-34.
Weitere Informationen sind auf der Webseite: Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.