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Split Paw Pad Disease - SPPD

SPPD ist das Kürzel für ‘Split Paw Pad Disease‘ und bezeichnet eine bei Hunden auftretende erbliche Erkrankung der Pfotenballen, bei der es zu Läsionen unterschiedlicher Schwere und Ursache kommt. In einer bestimmten Abstammungslinie der Rasse Deutscher Schäferhund konnte eine Mutation isoliert werden, die bei den betroffenen Tieren die Symptomatik ausgelöst hat.

Mit Hilfe des Gentests können unklare Fälle sowie asymptomatische Träger identifiziert werden.

Generelle Informationen

Die SPPD („Split Paw Pad Disease”) ist eine selten diagnostizierte Erkrankung, die mit der Ablösung des Ballenhorns an mehreren Pfoten einsetzt und durch anschließende Sekundärinfektionen an Schwere zunimmt. Die Manifestation erfolgt im jungen Alter und ist für verschiedene Rassen beschrieben. Als Ursache gelten kongenitale Störungen der Hornbildung in der Epidermis. In der Folge führen Belastungen zur Ablösung der oberflächlichen Schichten der Epidermis.

In zwei Familien von Deutschen Schäferhunden, die einen gemeinsamen Vorfahren aufweisen, waren mehrere Nachkommen mit SPPD auffällig waren geworden. In diesen konnte eine Mutation in einem Gen (KRT5), das an der Hornbildung beteiligt ist, als möglicher Auslöser für die SPPD bei dieser Rasse identifiziert werden. 

In den betroffenen Tieren der Familie traten die Symptome der SPPD im Alter zwischen 6 und 12 Monaten auf. Das Spektrum reichte von leichten Hautablösungen bis hin zu schwereren ulzerierten Läsionen an den Pfotenballen. Diese Variabilität im klinischen Erscheinungsbild deutet auf die Komplexität der Krankheit, die sich auch im Erbgang der Mutation als autosomal - dominant mit unvollständiger Penetranz äußert. Bei diesem Vererbungstyp sind auch Fälle möglich, in denen die Mutation vorhanden ist, die betroffenen Tiere aber keine Symptome zeigen.

Auf molekularer Ebene besteht die Mutation aus einer 18 bp In-Frame-Deletion (KRT5:c.988_1005del). Diese führt zum Verlust von sechs Aminosäuren in der L12-Linker-Domäne des kodierten KRT5-Proteins - einem entscheidenden Element für die Hautentwicklung bei Säugetieren. Bei Trägertieren sind sowohl das veränderte Gen, als auch eine intakte Kopie aktiv und bewirken, eventuell im Zusammenspiel mit weiteren, noch nicht bekannten Genen, die unterschiedlichen Ausprägungen.

Bis zur weiteren Abklärung der Bedeutung der Mutation über die beschriebenen Familien hinaus, wird empfohlen, Hunde, die auf Grund ihres Stammbaums für das Tragen der Mutation in Frage kommen, unabhängig von ihrem klinischen Erscheinungsbild zu testen, um versteckte Träger zu entdecken.

Symptome

  • Lahmheit. Diese kann als erstes klinisches Anzeichen auftreten, noch bevor an der Haut der Pfotenballen Läsionen/Geschwüre erkennbar sind.
  • Sichtbare Läsionen an einer oder mehreren Pfoten, in der Regel verbunden mit Lahmheit
  • Ablösung der Haut an den Pfotenballen nach längeren Spaziergängen
  • Histologie: Spaltenbildung in den äußeren Schichten der Epidermis der Haut

Von der Mutation betroffene Rassen

Deutscher Schäferhund und Mischlinge, bei denen Tiere aus den betroffenen Abstammungslinien beteiligt gewesen sind.

Testinformationen

Der Test basiert auf einer PCR-basierten Amplifikation des DNA-Abschnitts, in dem sich die Mutation befindet. Durch Sequenzierung des PCR-Produkts oder andere diagnostische Methoden wird bestimmt , ob die KRT5:c.988_1005del-Mutation in den beiden Kopien des KRT5-Gens vorhanden ist.

Anwendung:

  • Identifikation asymptomatischer Trägertiere
  • Differentialdiagnose bei Hunden mit Pfotenballen-Läsionen

Übersicht der mögliche Untersuchungsergebnisse

Ergebnis: n/n  | homozygot normal – gesund

Das getestete Tier weist nicht die Mutation (c.988_1005del) auf, die möglicherweise den Phänotyp der ‘SPPD’ verursacht, und kann diese nicht an die Nachkommen weitergeben. Bei der Verpaarung mit einem heterozygoten Tier (n/SPPD - Träger) sind 50% der Nachkommen heterozygot (n/SPPD) und 50% homozygot vom Wildtyp (n/n)

Ergebnis: n/SPPD  | mischerbig – potentiell betroffen

Das Tier trägt das mutierte Allel in einer der beiden Kopien des KRT5-Gens und wird es an 50% seiner Nachkommen weitergeben. Das getestete Tier ist möglicherweise von einer SPPD betroffen sein, kann aber auch völlig beschwerdefrei sein und die Symptomatik zu einem späteren noch entwickeln. Trägertiere sollten nicht zur Zucht eingesetzt werden.

Literatur

Rietmann, S.J., Lange, A., Soto, S., Thom, N., Manz, E., Jagannathan, V., Mayer, U. and Leeb, T. (2024), KRT5in-frame deletion in a family of German Shepherd dogs with split paw pad disease resembling localized epidermolysis bullosa simplex in human patients. Anim Genet. https://doi.org/10.1111/age.13444

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