Narkolepsie (canarc1 Doberman)
Bei der Narkolepsie (canarc-1) erleiden Hunde kataplektische Episoden, eine plötzlich eintretende vorübergehende schlaffe Lähmung einzelner Muskelgruppen oder der gesamten Skelettmuskulatur. Auslöser sind erregende Ereignisse oder Erschrecken. Auch zeigen betroffene Hunde besondere Müdigkeit während des Tages.
Diese genetische Variante der Krankheit kommt beim Doberman vor. Sie wird autosomal-rezessiv vererbt.
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Symptome
- Müdigkeit während des Tages
- Kataplexie → plötzlich auftretende, vorübergehende schlaffe Lähmung einzelner Muskelgruppen (partielle Lähmung) oder der gesamten Skelettmuskulatur (totale Lähmung)
- partielle Lähmung: z.B. Schwäche der Hinterbeine, die zum plötzliche Hinsetzen führt
- totale Lähmung: Hinfallen mit anschließender Bewegungsunfähigkeit
Allgemeine Information
- Die ersten Symptome treten in den ersten 6 Lebensmonaten auf.
- Auslöser sind erregende Ereignisse (Futteraufnahme, Spielen).
- Der Lähmungszustand währt von wenigen Sekunden bis zu fünf Minuten.
- Durch Berühren oder lautes Ansprechen des Hundes endet der Anfall und ist vollständig reversibel.
- Der Schweregrad der Erkrankung ist über die Häufigkeit kataplektischer Episoden innerhalb einer bestimmten Zeitspanne definiert.
Beteiligtes Gen | DNA-Test
Dieser Mutationstest detektiert eine SINE Insertion (nt3Pos750Ins226) in das HCRTR2 Gen.
Test im Shop
Auch im Doberman 1 Paket
Genotyp und Laborbefund
Erbgang: autosomal-rezessiv
→ Die Krankheit tritt nur auf, wenn beide Allele des Gens von der Mutation betroffen sind (narc/narc). Hunde, die nur ein Allel mit der auslösenden Mutation haben (N/narc), sind klinisch gesunde Trägertiere.
Genotypen:
N/N = genetisch normal
Der Hund besitzt keine Anlagen für Narkolepsie und kann diese somit nicht an die Nachkommen weitergeben.
N/narc = ein Träger
Der Hund ist ein klinisch gesunder Träger. Die Variation wird zu 50% an die Nachkommen weitergegeben, welche ebenfalls Träger sind.
narc/narc = betroffen
Die Variation wird zu 100% an die Nachkommen weitergegeben. Die Nachkommen sind Träger oder betroffen.
Empfehlungen für die Zucht
- Trägertiere können mit normalen Tieren verpaart werden (N/narc x N/N). Bevor die Nachkommen in der Zucht eingesetzt werden, sollte getestet werden, ob diese normal oder Trägertiere sind.
- Die Verpaarung von zwei Trägertieren (N/narc x N/narc) sollte vermieden werden, da eine Wahrscheinlichkeit von 25% besteht, dass die Nachkommen betroffen sind.
- Betroffene Tiere (narc/narc) sollten von der Zucht ausgeschlossen werden.
Literatur
Lin, L., Faraco, J., Li, R., Kadotani, H., Rogers, W., Lin, X.Y., Qiu, X.H., de, Jong, P.J., Nishino, S., Mignot, E.: The sleep disorder canine narcolepsy is caused by a mutation in the hypocretin (orexin) receptor 2 gene Cell 98:365-376, 1999. Pubmed reference: 10458611.
Hungs, M., Fan, J., Lin, L., Lin, X.Y., Maki, R.A., Mignot, E.: Identification and functional analysis of mutations in the Hypocretin (Orexin) genes of narcoleptic canines Genome Research 11:531-539, 2001. Pubmed reference: 11282968. DOI: 10.1101/gr.161001.
Weitere Informationen sind auf der Webseite Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.