Hypophysärer Zwergwuchs (HZ Hund)
Hypophysärer Zwergwuchs wird ausgelöst durch Veränderungen der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). Es kommt zum Wachstumsrückgang nach 8-12 Wochen, anschließend Wachstumsstillstand und weiteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen des Hundes.
Die Krankheit kommt beim Deutschen Schäferhund und ähnlichen Rassen vor. Sie wird autosomal-rezessiv vererbt.
Symptome
- Wachstumsrückgang nach 8-12 Wochen, anschließend Wachstumsstillstand
- Hautveränderungen: verdickt, borkig, krustige und talgartige Auflagerungen
- Ungewöhnlich langes Behalten des Welpenfells
- Glanzloses und raues Deckhaar
- Haarlose Stellen (Alopezie)
- Hyperpigmentierte Haut
Allgemeine Information
- Die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) produziert sechs Hormone. Eines davon, das Growth Hormon (GH), ist essentiell für das Wachstum.
- Veränderung im LHX3-Gen bewirkt die Veränderung der Hypophyse und die Störung des Wachstums.
- Lebenserwartung beträgt 4-5 Jahre.
Betroffene Rassen
Beteiligtes Gen | DNA-Test
Dieser Mutationstest zeigt die Deletion im Intron 5 des LHX3 Gens.
Genotyp und Laborbefund
Erbgang: autosomal-rezessiv
→ Die Krankheit tritt nur auf, wenn beide Allele des Gens von der Mutation betroffen sind (hz/hz). Hunde, die nur ein Allel mit der auslösenden Mutation haben (N/hz) sind klinisch gesunde Trägertiere.
Genotypen:
N/N = genetisch normal
Der Hund besitzt keine Anlagen für den HZ und kann diese somit nicht an die Nachkommen weitergeben.
N/hz = ein Träger
Der Hund ist ein klinisch gesunder Träger. Die Variation wird zu 50% an die Nachkommen weitergegeben, welche ebenfalls Träger sind.
hz/hz= betroffen
Die Variation wird zu 100% an die Nachkommen weitergegeben (wenn das Tier sich überhaupt fortpflanzen kann). Die Nachkommen sind Träger oder betroffen.
Empfehlungen für die Zucht
- Trägertiere können mit normalen Tieren verpaart werden (N/hz x N/N). Bevor mit den Nachkommen gezüchtet wird, sollte getestet werden, ob diese normal oder Trägertiere sind.
- Die Verpaarung von zwei Trägertieren (N/hz x N/hz) sollte vermieden werden, da eine Wahrscheinlichkeit von 25% besteht, dass die Nachkommen betroffen sind.
- Betroffene Tiere (hz/hz) sollten von der Zucht ausgeschlossen werden.
Literatur
Voorbij, A.M., van Steenbeek, F.G., Vos-Loohuis, M., Martens, E.E., Hanson-Nilsson, J.M., van Oost, B.A., Kooistra, H.S., Leegwater, P.A. : A contracted DNA repeat in LHX3 intron 5 is associated with aberrant splicing and pituitary dwarfism in German shepherd dogs. PLoS One 6:e27940, 2011. Pubmed reference: 22132174. DOI: 10.1371/journal.pone.0027940.
Weitere Informationen sind auf der Webseite: Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.