Faktor VII Defizienz (F7 Hund)
Bei der Faktor VII Defizienz (F7 Deficiency) handelt es sich um eine Blutgerinnungsstörung. Der Faktor 7 ist ein Glycoprotein und spielt eine wichtige Rolle bei der Induzierung der Blutgerinnung. Tritt die Krankheit auf, herrscht ein Mangel an Faktor 7, wodurch die betroffenen Tiere Symptome wie intensives und anhaltendes Bluten bei Verletzungen (z.B. auch nach Operationen) aufzeigen.
Die Krankheit kommt bei vielen Rassen vor, wie Airedale Terrier, Beagle, Teckel, Deutsch Drahthaar, Schnauzer und viele weitere. Sie wird autosomal-rezessiv vererbt.
Symptome
- Intensives und anhaltendes Bluten bei Verletzungen (z.B. auch nach Operationen)
- Schlechte Wundheilung
- Häufiges Nasenbluten
- Hämatome
- Blutungsstörungen bei tragenden Hündinnen oder bei denen, die bereits geworfen haben
Allgemeine Information
- Bei der Faktor VII Defizienz (F7 Deficiency) handelt es sich um eine Blutgerrinungsstörung.
- Der Faktor 7 ist ein Glycoprotein und spielt eine wichtige Rolle bei der Induzierung der Blutgerrinung.
- Bei Mangel an Faktor 7 wird die Signalkaskade zur Blutgerrinung vermindert ausgelöst.
Betroffene Rassen
Beteiligtes Gen | DNA-Test
Dieser Mutationstest detektiert eine Veränderung eines einzelnen Basenpaares im Exon 5 des F7 Gens.
Genotyp und Laborbefund
Erbgang: autosomal-rezessiv
→ Die Krankheit tritt nur auf, wenn beide Allele des Gens von der Mutation betroffen sind (f7/f7). Hunde, die nur ein Allel mit der auslösenden Mutation haben (N/f7) sind klinisch gesunde Trägertiere.
Genotypen:
N/N = genetisch normal
Der Hund besitzt keine Anlagen für F7 Defizienz und kann diese somit nicht an die Nachkommen weitergeben.
N/f7 = ein Träger
Der Hund ist ein klinisch gesunder Träger. Die Variation wird zu 50% an die Nachkommen weitergegeben, welche dann ebenfalls Träger sind.
f7/f7 = betroffen
Die Variation wird zu 100% an die Nachkommen weitergegeben. Die Nachkommen sind Träger oder betroffen.
Empfehlungen für die Zucht
- Trägertiere können mit normalen Tieren verpaart werden (N/f7 x N/N). Bevor mit den Nachkommen gezüchtet wird, sollte getestet werden, ob diese normal oder Trägertiere sind.
- Die Verpaarung von zwei Trägertieren (N/f7 x N/f7) sollte vermieden werden, da eine Wahrscheinlichkeit von 25% besteht, dass die Nachkommen betroffen sind.
- Betroffene Tiere (f7/f7) sollten von der Zucht ausgeschlossen werden.
Literatur
Donner, J., Kaukonen, M., Anderson, H., Möller, F., Kyöstilä, K., Sankari, S., Hytönen, M., Giger, U., Lohi, H. :Genetic Panel Screening of Nearly 100 Mutations Reveals New Insights into the Breed Distribution of Risk Variants for Canine Hereditary Disorders. PLoS One 11:e0161005, 2016. Pubmed reference: 27525650. DOI: 10.1371/journal.pone.0161005.
Callan, MB., Aljamali, MN., Margaritis, P., Griot-Wenk, ME., Pollak, ES., Werner, P., Giger, U., High, KA.: A novel missense mutation responsible for factor VII deficiency in research Beagle colonies. J Thromb Haemost 4:2616-22, 2006. Pubmed reference: 16961583. Doi: 10.1111/j.1538-7836.2006.02203.x.
Kaae, JA., Callan, MB., Brooks, MB.: Hereditary factor VII deficiency in the Alaskan Klee Kai dog. J Vet Intern Med 21:976-81, 2007. Pubmed reference: 17939552.
Weitere Informationen sind auf der Webseite Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.